"Geknorze" reicht zum Kantersieg - FCE gewinnt 5:0 in Wollerau

Ohne zu glänzen gewinnt der FCE, in Wollerau, das Schwyzer Derby gleich mit 5:0. Eigentlich viel zu hoch. Jeweils am Ende der Halbzeiten fallen die Tore. Fünf verschiedene Spieler trafen. Darunter auch Jubilar Michael Nützel bei seinem 100. Einsatz. Damit hat der FCE im Dreikampf gegen Siebnen und Freienbach wieder vorgelegt.

Fotos: Cyriac Schnyder / @rabefotos

kj. Am Ende war es dann doch eine deutliche Sache. Zumindest resultatmässig. 5:0 gewinnt der FC Einsiedeln das Schwyzer Derby in Wollerau. Dies bei besten äusseren Bedingungen und vor einer prächtigen Kulisse. Zwei Tore erzielte der FCE in der Nachspielzeit der ersten Hälfte. Und drei weitere Treffer zwischen der 86. und 90. Spielminute, zu einem Zeitpunkt als Wollerau wegen eines Platzverweis bereits dezimiert war.

Ansonsten aber war es keine berauschende Vorstellung des Favoriten. Je nach Ansichtssache «ein Geknorze» oder ein «Geduldsspiel» wie der FCE Trainer Luca Corrado nach Spielende bilanzierte. «Leider verpassten wir es in den ersten 15 Minuten vorzulegen, sodass es immer schwerer wurde». Wollerau bleibt aber weiter ein Lieblingsgegner des FC Einsiedeln. Die letzte Niederlage des FCE gegen die Höfner ist weiterhin schon über 19 Jahre her.

«Geduldspiel» und «Geknorze»

Der gastgebende FC Wollerau machte dem FC Einsiedeln vor allem anfänglich das Leben mehr als vermutet schwer. Die noch abstiegsbedrohten Höfner spielten keck mit. Ihr Torhüter und gleichzeitig Assistenztrainer Samuel Pfyl bedauerte am Ende, das uns «die Durchschlagskraft in der Offensive fehlte». Pfyl hatte in der Saison 2020/21 noch als Feldspieler beim FCE gespielt und musste beim Spiel gegen seinen früheren Verein verletzungsbedingt ausscheiden.

Und der FC Einsiedeln? Da passte ausser bei den fünf Toren wenig zusammen. Kaum zusammenhängende Aktionen. Wenig Ideen besonders im Mittelfeld und bei der Angriffsauslösung. Es fehlte oft eine ordnende Hand aus der Defensive heraus. Offensiv prägte der, wie immer in den letzten Partien, starke Maxim Riedi das Geschehen. Diesmal gelang ihm zwar kein persönlicher Treffer, aber für gleich drei Tore leistete er die Vorarbeit.
Ganz sicher aber sehenswert die erzielten Treffer. Beim 1:0 leistete Noel Zehnder die wunderbare Vorarbeit, sodass Domagoj Andacic nur noch einzuschieben brauchte. Der zweite Einsiedler Treffer eine Augenweide, wie Riccardo Sassi herrlich den Wollerauer Schlussmann überlobte. Dann die letzten fünf Spielminuten, als der eingewechselte Jordan Lakasi sein Talent andeutete. Oder Pascal Fässler mit einem satten Distanzschuss auf 4:0 erhöhte. Und passend der letzte Einsiedler Torschütze, Michael Nützel.

100. Spiel von Michael Nützel

Nützel konnte in Wollerau seinen 100. Einsatz für Rot-Schwarz feiern. Bescheiden, wie es seine Art ist, verwies der Jubilar darauf, das ihm der Treffer eigentlich «vorgelegt» wurde. Nützel steht nun in der aktuellen Saison bei acht erzielten Toren und ist nach Manuel Schönbächler und Oliver Borner, von den noch aktiven Spieler, derjenige mit den drittmeisten Spielen. Die grosse Stärke des schnellen Flügelläufers sind aber seine unzähligen Assists die ihn auszeichnen.

Dank des Erfolgs im Derby steht der FC Einsiedeln nun bei sagenhaften 77 erzielten Toren aus 18 Spielen. Macht einen Schnitt von mehr als vier Treffer pro Partie. Noch ein Tor fehlt zum Allzeit-Vereinsrekord aus der Saison 2016/17. Vier Runden sind bis zum Saisonende noch zu absolvieren. Dabei absolvieren die Einsiedler noch zwei Heimspiele und müssen noch zweimal in der March antreten, bei Lachen/Altendorf und Siebnen. Auch in der nächsten Runde spielt Einsiedeln am kommenden Samstag auswärts. Dann folgt das Gastspiel auf dem Lachner Peterswinkel.

Matchtelgramm

Meisterschaft 3. Liga. Saison 2024/2025. 18. Runde: Wollerau – Einsiedeln 0:5 (0:2).

Erlenmoos. – 250 Zuschauende. – Tore: 45 (+3). Domagoj Andacic (Noel Zehnder) 0:1. 45 (+4). Riccardo Sassi (Maxim Riedi) 0:2. 86. Jordan Lakasi (Maxim Riedi) 0:3. 89. Pascal Fässler (Maxim Riedi) 0:4. 90. Michael Nützel (Domagoj Andacic) 0:5.

Einsiedeln (3-1-4-2): Robin Nützel; Pascal Fässler, Jan Auf der Maur, Denis Muran (76. Lars Rüttimann); Sime Zivaljic; Noel Zehnder (71. Jordan Lakasi), Maxim Riedi, Jan Rüttimann (86. Fabian Langhart), Riccardo Sassi (57. Michael Nützel); Oliver Borner, Domagoj Andacic (57. Leandro Albert).

Bemerkungen: 100. Spiel beim FCE für Michael Nützel. FCE ohne Rusmir Mujanovic (gesperrt), Cyrill Kälin, Denis Räber, Pascal Rubli, Manuel Schönbächler und Mike Steiger (abwesend oder verletzt). Ersatztorhüter: Tim Birchler. Rote Karte: 82. Duhra (Notbremse gegen Riedi). Verwarnungen: Keine gegen Einsiedeln und eine Verwarnung gegen Wollerau. Cornerverhältnis: 7:7.